Vor knapp einem Jahr hatten sich die VSC-Mädchen das Ziel gesteckt, die Teilnahme an den Westdeutschen Meisterschaften! Ihren Teil hatten sie dabei mit Bravour absolviert und hatten sich ohne jeden Satzverlust bis zur letzten Hürde, der Qualifikationsrunde B, gepritscht und gebaggert. Doch hier bestimmte die Auslosung mit Blau-Weiß Dingden und dem FC Junkersdorf Köln gleich zwei sehr starke Gegner sowie den eher etwas schwächer einzustufenden Blau-Weiß Sande. Doch nur einer der beiden ersten Plätze würde die Teilnahme an den Westdeutschen Meisterschaften bedeuten - und dafür hätte mindestens einer der beiden Favoriten besiegt werden müssen.
Nun hatte die Mannschaft schon mehrfach gezeigt, dass sie durchaus mit ihren Aufgaben wachsen kann. Auf der anderen Seite war aber bis zuletzt unklar, ob - und wenn ja, wie frei - Mittelblockerin Lara nach ihrer Verletzung aus der letzten Qualifikationsrunde überhaupt eingesetzt werden kann. Da zudem mit Vicy auch die zweite Mitte die letzten zwei Wochen gar nicht trainieren konnte, war klar, dass die Chancen eher auf ein Minimum reduziert sein würden. Versuchen wollte man es aber dennoch!
Der Beginn gegen FCJ Köln war jedoch sehr stark von Nervosität und fehlender Abstimmung bestimmt. Im Angriff agierte zudem Lara nach der langen Pause natürlich nicht so souverän wie gewohnt und auch Vicy merkte man die unfreiwillige Pause an. Damit fehlte der dringend notwendige Druck auf den Gegner und so konnte dieser immer wieder in aller Ruhe aufbauen und die Probleme des VSC verstärken. Der ungefährdete Kölner Sieg war die logische Konsequenz.
Mit einer Niederlage belastet, ging es im Anschluss gleich gegen den SV BW Sande weiter, der wiederum noch deutlicher gegen NRW-Ligist Dingden verloren hatte. Eigentlich eine gute Gelegenheit, verlorene Punkte auszugleichen und die Abstimmung im Team besser in den Griff zu bekommen. Statt dessen entwickelte sich aber auf beiden Seiten ein Spiel, das sicher zu den schwächsten Vorstellungen beider Teams gezählt werden kann. Die besseren Aufschläge gaben dabei immerhin den Ausschlag zugunsten des VSC.
Die Erwartungen an das letzte Spiel gegen BW Dingden, das zuvor FCJ Köln etwas glücklich in zwei Sätzen besiegt hatten, waren daher nicht sehr groß. Doch auf einmal agierten die VSC-Mädchen von Anfang an äußerst engagiert und zeigten genau die Leistung, die sie hierher gebracht hatte! Mit fortschreitender Spieldauer wurde der Satzgewinn dann immer wahrscheinlicher und auch den Dingdener Endspurt konnte der VSC gekonnt parieren. Im zweiten Satz jedoch vertauschte Rollen. BW Dingden übernahm das Spielgeschehen und den VSC-Mädels schien plötzlich nichts mehr gelingen zu wollen. Früh schon verloren sie den Anschluss und konzentrierten sich danach nur nach darauf, wieder in die Spur zurückzufinden. Diese Qualität des Teams hatten sie in der Saison schon mehrfach unter Beweis gestellt und auch hier hätte es fast zur Überraschung gereicht. Im Entscheidungssatz waren bei der 13:11-Führung die Vorteile eigentlich schon auf VSC-Seite, aber zwei etwas unglückliche Punkte gingen in Serie an Dingden und stellten noch die Weichen gegen einen VSC-Sieg. Schade!
"Insgesamt haben wir eine klasse Saison gespielt!", ist sich Trainer Michael sicher. "Es war uns immer bewusst, dass spätestens in der Qualifikationsrunde B auch eine Portion Glück benötigt wird, wenn man zu den 'Westdeutschen' kommen will. Dass Verletzungen und Krankheit dann gerade bei einem so kleinen Kader entscheidend sein können, ist klar. Insofern sind wir zwar etwas traurig, dass es nicht ganz geklappt hat, sind aber andererseits über das Erreichte auch durchaus stolz. Wir nehmen jedenfalls die Erfahrung mit und trainieren für die nächsten Ziele!"
Es spielten: Zuspiel: Jana Stenzel, Sarah Bachmann, Emily Adamo / Mitte: Lara Loose, Vicy Muth / Außen: Helli Pflug, Leonie Rosenberger, Laura Bachmann